Cyber Trading Fraud: Das steckt hinter der neuen Betrugsmasche

Das Landeskriminalamt warnt aktuell vor dubiosen Firmen, die Finanz-Anlagen anbieten. Wir klären euch hier darüber auf, was dahinter steckt.

Ein Schild des LKA NRW vor dem zuständigen Gebäude
© picture alliance/dpa | Oliver Berg

Die Werbung klingt immer verlockend. Über Anzeigen auf Social-Media-Plattformen, Callcenter-Anrufe oder E-Mails werben dubiose Anlagefirmen für Investitionen in Aktien oder Kryptowährungen. Dabei werden hohe Renditen bei geringem Risiko versprochen. Das Landeskriminalamt NRW warnt vor diesen Investment-Anlagen, die aktuell wieder verstärkt im Umlauf sind. Die Schäden durch die international agierenden Banden gehen mittlerweile in die Millionen.

So gehen die Täter vor

Mit den Anzeigen auf diversen Kanälen locken die Täter ihre Opfer auf sogenannte Tradingplattformen, oft auch mit Unterstützung von Fakeanzeigen mit Prominenten und auf diesen Plattformen sollen die Opfer hohe Geldbeträge investieren - mit vermeintlich unschlagbaren Renditen. Das perfide daran: Es funktioniert aus Sicht der Opfer auch, allerdings nicht in der Realität. Sascha Polley vom Landeskriminalamt NRW erklärt: "Wir gehen davon aus, dass diese Trades, die aussehen, als wenn man an der echten Börse handeln würde, manipuliert sind. Dann hatten wir auch schon den Klassiker, dass es dann irgendwann Ansagen gab: 'Die Märkte entwickeln sich dramatisch, ich kann nur den Tipp geben: All in!' Der Kunde setzt dann seine beispielsweise 50.000 Euro und es gibt keinen Kontakt mehr zum Kundenberater."

Es gibt aktuelle Fälle, bei denen Anleger fünfstellige Summen verloren. In einem Fall waren sogar 1,5 Millionen Euro weg!

Die Cyberkriminalität erklärt am Symbolbild mit einem Computer, auf dem ein Totenkopf erscheint
Immer häufiger und drastischer werden Menschen online abgezockt. Eine der neuen Maschen: Cyber Trading Fraud.© picture alliance/dpa | Frank Rumpenhorst
Immer häufiger und drastischer werden Menschen online abgezockt. Eine der neuen Maschen: Cyber Trading Fraud.
© picture alliance/dpa | Frank Rumpenhorst

LKA mahnt: Im Bereich Krypto selbstkritisch sein

Klar ist: Jede einzelne Anlageseite sollte unter die Lupe genommen werden. Vor allem, ob es ein Impressum gibt und welche Kontaktmöglichkeiten bestehen. Seiten können auch bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFIN) untersucht werden.

Es gibt noch andere Warnsignale, wie Stefanie Lösing vom LKA NRW uns beschreibt: "Gerade wenn es um Kryptowährungen geht, wäre ich sowieso besonders kritisch, weil auf dieser Ebene viel im Betrugsbereich stattfindet. Nutzer sollten auch hellhörig werden, wenn angeboten wird, dass mit einer sogenannten Remotesoftware gearbeitet werden soll, sodass quasi der vermeintliche Berater sich auf meinen PC schalten kann."

Fallen Personen auf das Cybertrading rein, bieten die Täter oft auch über andere Firmen an, sich gegen eine Gebühr von beispielsweise 5.000 Euro das Geld zurückzuholen. Jeder vierte Geschädigte lässt sich darauf sogar ein. Und, na klar, das Geld ist natürlich auch weg.

Autoren: Joachim Schultheis & Thorsten Ortmann

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