«Durchs Feuer gegangen» - Doku über Königin Camilla

TV-Ausblick Arte - «Camilla - Geliebte. Gemahlin. Königin»
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London (dpa) - Einst galt sie als Gefahr für die britische Monarchie, jetzt gilt sie als einer ihrer stärksten Pfeiler: Camilla hat einen bemerkenswerten Lebensweg hingelegt. Früher war sie als Dauergeliebte von Thronfolger Charles die wohl meistgehasste Frau der Diana verehrenden Briten - jetzt ist sie ihre Königin. Eine Dokumentation, die an diesem Donnerstag (12. Dezember, 20.15 Uhr) auf Arte zu sehen sein soll, geht der Frage nach, wie es dazu kommen konnte - und findet die Antwort in Camillas Charakter. 

Camillas Geheimnis: «Sie hielt sich einfach bedeckt»

«Sie hielt sich einfach bedeckt», sagt einer der Korrespondenten und Königshaus-Beobachter, die in dem Film zu Wort kommen, und das, obwohl «schreckliche Dinge über sie geschrieben» worden seien. «Sie hat sich, soweit ich weiß, nie an jemandem gerächt. Sie hat es einfach über sich ergehen lassen.»

So ähnlich ist dann auch der Grundtenor des Films von Regisseurin Julia Melchior, der insgesamt nicht sonderlich viel Neues zu erzählen weiß über die zweite Gemahlin von Charles, die man früher in England «Rottweiler» nannte. 

Große Liebe und PR

Der Film erzählt das Narrativ, das sich - auch dank erfolgreicher Königshaus-PR - in den vergangenen Jahren durchgesetzt hat, das von einer großen Lebensliebe, die sich erst in gesetzterem Lebensalter erfüllte. 

Und diese große Liebesgeschichte begann vor mehr als einem halben Jahrhundert. Bei einem Polospiel in Windsor im Jahr 1970 lernten der heutige König Charles III. und Camilla sich kennen. Angeblich funkte es sofort.

Trotzdem trennte sich das Paar, als Charles zum Militär ging - und beide heirateten andere: Camilla 1973 den Offizier Andrew Parker Bowles, mit dem sie zwei Kinder bekam, und Charles 1981 vor den Augen der ganzen Welt die junge Lady Diana Spencer.

Heimliche Nachrichten als «Fred» und «Gladys»

Was danach geschah, ist vor allem Klatsch-Geschichte: Charles und Camilla nahmen ihre Affäre wieder auf, schrieben sich heimlich als «Fred» und «Gladys»; die betrogene Diana berichtete vor laufender Kamera von einer «Ehe zu dritt».

Ein öffentlicher Rosenkrieg folgte - und eine Aufmerksamkeit der Klatschpresse, wie sie das britische Königshaus noch nicht einmal zu Zeiten von Wallis Simpson und König Edward erlebt hatte. Nur ein Jahr nach der Scheidung des Prinzen von Wales von seiner Prinzessin im Jahr 1996 starb Diana dann bei jenem tragischen Autounfall in Paris.

Damals schlug die Stimmung ebenso klar pro Diana aus wie gegen Charles und Camilla. Über ein Jahr habe sie ihr Haus nicht verlassen können, heißt es in der Dokumentation. Eine schwere Zeit, die sie nur dank ihrer Familie überstanden habe. 

Und eine Zeit, die nun Geschichte ist. «Es ist das erste Mal in der Geschichte der britischen Monarchie, dass die einstige Geliebte des Königs gekrönt wird», heißt es in der Dokumentation, die Camilla auch heute zeigt: als beinahe rastlose Königin, die bei rund 200 Terminen im Jahr von Kameras begleitet wird - und vor allem auch als Säule neben ihrem krebskranken Mann und der krebskranken Schwiegertochter Kate.

«Sie ist durchs Feuer gegangen»

Der Film zeigt sie als Vorsitzende zahlreicher Organisationen, des Tierrettungsprogramms, der Osteoporose-Gesellschaft (ihre Mutter litt an dieser Krankheit) und einer Literaturinitiative. Außerdem setzt sie sich gegen häusliche Gewalt ein. In der Doku kommt man zu dem Schluss: «Meine Güte, sie hatte es nicht leicht. Sie ist durchs Feuer gegangen.»

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