Anja Liebert (Bündnis 90 / Die Grünen)
Veröffentlicht: Donnerstag, 23.01.2025 12:59
Anja Liebert ist 55Jahre alt, sie wurde 1969 in Dortmund geboren. Seit 1992 lebt sie in Wuppertal. Sie lebt in einer Partnerschaft und hat ein Kind. Sie hat Sprach- und Literaturwissenschaftlerin (Magister) studiert, war im Bereich Marketing, Finanzen, Personal und Coaching tätig, davon neun Jahre beim Jobcenter Wuppertal. Aktuell Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Wuppertal I.
Stellen Sie sich einmal selbst vor...
Hallo, mein Name ist Anja Liebert. Ich bin grüne Bundestagsabgeordnete für Wuppertal und ich lebe schon sehr lange in Wuppertal und habe auch hier studiert. Sehr viel und lange in der Kommunalpolitik gearbeitet. Und für mich gibt es viele grüne Themen, die wir auch in Wuppertal umsetzen können. Ich habe lange Jahre im Bereich Finanzen, Marketing und Coaching gearbeitet und bringe sehr viel Erfahrung aus der Kommunalpolitik mit. Ich war lange Jahre in dem Bauausschuss und im Ausschuss für Verkehr. Und genau diese Themen bearbeite ich aktuell auch im Bundestag. Das ist mir wichtig, weil Stadtentwicklung mein Lieblingsthema ist. Und ich glaube, wir haben in Wuppertal viel zu tun. Aber wir brauchen gute Rahmenbedingungen, und das kann ich natürlich gut schaffen, wenn ich weiter im Bundestag bin.
Mein Wahlkreis bedeutet für mich…
Meine Stadt Wuppertal bedeutet für mich Heimat. Ich habe hier studiert, ich arbeite hier und ich habe auch hier meine Familie gegründet und deswegen bin ich davon überzeugt, dass Wuppertal eine sehr schöne Stadt ist und ich gerne hier lebe. Und ich bekomme natürlich sehr viel mit, was auch in meiner Nachbarschaft passiert, was im Kindergarten oder in der Schule passiert ist. Und ich glaube, dass ich mit dem Background, den ich habe, viel für Wuppertal erreichen kann. Heimat, das heißt geborgen sein, sich wohlfühlen, aber auch sich einmischen. Und deshalb ist für mich Miteinander ein zentraler Begriff.
Warum sind Sie in die Politik gegangen?
Ich habe mich schon früh für Politik interessiert. Vor allem hat mich die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl dazu bewegt, mich für Prozesse zu interessieren, was Atomkraft bedeutet. Und ich wollte immer vor Ort mitgestalten und deshalb habe ich mich dafür entschieden, zu den Grünen zu gehen, weil ich fest davon überzeugt bin, dass wir gemeinsam viel erreichen können. Ich bin dann im Stadtrat gewesen und habe dort gemerkt, wie wichtig es ist, gemeinsam demokratisch miteinander Dinge für die Stadt zu bewegen. Und genau das ist es, was Politik für mich ausmacht. Den Menschen zuzuhören und Lösungen zu finden für die Probleme der Menschen und Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sich alle Menschen gut entfalten können.
Warum wollen Sie (wieder) nach Berlin in den Bundestag?
Ich habe in den letzten dreieinhalb Jahren erlebt, wie wichtig es ist, gemeinsam Politik zu machen, an Gesetzen zu arbeiten und natürlich auch im demokratischen Wettstreit miteinander zu arbeiten. Wir haben große Herausforderungen. Wir müssen die Energieversorgung sicherstellen, wir müssen das Leben bezahlbar machen. Und wir müssen natürlich auch dafür sorgen, dass die Menschen bezahlbaren Wohnraum haben. Und das sind genau die Themen, mit denen ich mich in meinem Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauen und Kommunen beschäftigt habe. Ich bin davon überzeugt, dass das wichtige Themen sind, auch für Wuppertal und möchte gerne mit diesen Themen weiterarbeiten, um Gutes für Wuppertal und die Menschen in Deutschland zu erreichen.
Warum bin ich in meiner Partei?
Ich habe bei den Grünen erlebt, dass es eine Bündnispartei ist. Bündnis 90 / Die Grünen. Und dass ich auch als Frau besondere Einwirkungsmöglichkeiten habe. Wir haben bei den Grünen die Quote und das hat sich wirklich bewährt. Viele Frauen sind in die Politik gegangen und konnten auch direkt mitgestalten. Das habe ich bei den Grünen immer sehr geschätzt. Auf der anderen Seite natürlich das Thema Umwelt und Klimaschutz. Aktuell sind wir die einzige Partei, die das wirklich noch in den Mittelpunkt stellt. Für mich gehört dazu die Verantwortung für die nachfolgenden Generationen und wirtschaftliche Aspekte und Nachhaltigkeit zusammen zu denken. Das kann ich am besten bei Bündnis 90 / Die Grünen.
Auf diese meine politische Leistung bin ich stolz…
Wir haben in der vergangenen Wahlperiode einiges erreicht. Ein Beispiel ist das Deutschlandticket. Viele Menschen können jetzt viel preiswerter und besser sich im öffentlichen Nahverkehr bewegen. Auf einmal muss man nicht mal darüber nachdenken, wo eine Grenze eines Verbundes ist oder wie und wo ich ein Ticket bekomme. Das ist wirklich ein Meilenstein gewesen und ich setze mich natürlich dafür ein, dass das Deutschland Ticket weiter erhalten bleibt. Wir haben einiges erreicht beim Thema Selbstbestimmung, dass Menschen sich frei in diesem Land bewegen können, so wie sie es für richtig halten. Und auch bei den Themen Migration und Integration haben wir einiges auf den Weg gebracht. Ein neues Staatsbürgerschaftsrecht, ein Chancenaufenthaltsrecht, auch das sind wichtige Punkte. Bei der sozialen Absicherung haben wir den Mindestlohn erhöht. Wir haben das Wohngeld erhöht, das Kindergeld erhöht, auch das sind wichtige Punkte, die das soziale Miteinander befördern. Auf diese Themen und noch viele andere bin ich wirklich stolz.
Was steht für Sie in Ihrem Wahlkreis als erstes auf der Agenda?
Für mich ist in dem Wahlkreis Wuppertal natürlich wichtig, dass die Menschen friedlich, freundlich ihr Leben gestalten können, miteinander gemeinsam Wuppertal gestalten können. Da gibt es sehr viele Herausforderungen, aber ich finde, wir haben auch ein gutes Zukunftsbild für Wuppertal. Es geht darum, dass wir gemeinsam zum Beispiel die Bundesgartenschau auf den Weg bringen, ein wichtiges Projekt, um Wuppertal nach vorne zu bringen. Natürlich ist mir wichtig, den Menschen im Wahlkreis zuzuhören, denn nur im Gespräch und im Diskurs miteinander können wir Wuppertal nach vorne bringen. Von daher ist es für mich wichtig, dass wir eine starke Wirtschaft haben, dass wir ein freundliches und friedfertiges Miteinander haben und dass wir Bedingungen schaffen, dass sich die Menschen in Wuppertal wohlfühlen.
Meine Freunde sagen über mich...
Mir wird zugeschrieben, dass ich wirklich das mache, was ich sage. Ich bin eine authentische und zuverlässige Person. Und man kann sich wirklich darauf verlassen, dass sich auch das, was sich Menschen im Gespräch, zum Beispiel, dass ich zugehört habe, dass die Menschen wirklich darauf vertrauen können, dass ich ihre Anliegen ernst nehme und dass ich für die grünen Werte stehe.
Meine Kritiker sagen über mich...
Meine Kritiker sagen „Puh, die macht ja wirklich, was sie sagt“. Das ist natürlich auch ein bisschen ein Lob. Aber die Menschen, die mich kritisieren, sagen okay sie ist standhaft bei ihren Positionen und sie steht zu den grünen Werten, und das ist manchmal schwierig, aber trotzdem ist sie eine, mit der man reden kann, und man kann sich darauf verlassen, wenn man Absprachen getroffen hat, dass sie das auch wirklich umsetzt.
Egal wie der neue Bundestag aussieht...
Das sehe ich anders. Ich finde es wichtig, dass man im Dialog mit den Menschen Lösungen erarbeitet, und alle Menschen können sich daran beteiligen - ob es in ihrem Wohnquartier ist, ob es mit einer Petition an den Bundestag ist oder ob es andere Wege sind. Und jeder Mensch hat die Gestaltungsmöglichkeit vor Ort konkret was zu verändern oder sich für eine Sache einzusetzen. Mir ist es deshalb wichtig, dass wir demokratisch zusammenhalten und die Menschen, die nicht so gute Möglichkeiten haben, sich einzubringen, mitzunehmen. Und dann können wir gemeinsam eine Menge ändern. Und auch Dinge, die sich verbessern, sind natürlich wichtig. Veränderung gehört dazu und Veränderung ist oft auch eine Verbesserung. Deswegen müssen wir gemeinsam an diesen Themen arbeiten. Und ich glaube, dass viele Menschen sich stärker einbringen könnten, deutlich sagen, was sie möchten, und dann schauen, welche Mehrheiten gibt es und welche Veränderungen sind möglich. Von daher freue ich mich auf Anregungen und freue mich darauf, weiter im Gespräch zu bleiben.