Cyberkriminalität in NRW: Schäden verdoppeln sich

Eigentlich wollte das LKW die Zahlen für das Jahr 2023 erst nächste Woche vorstellen. Einige Details sind aber schon jetzt über die "WAZ" durchgesickert - wie genau sehen die Zahlen aus?

 Ein Polizist von der zentralen Ansprechstelle Cybercrime im Landeskriminalamt Niedersachsen steht bei einer Computerspielmesse in der Messe Hannover.
© picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte

Die Schäden durch Computerkriminalität haben sich innerhalb eines Jahres in Nordrhein-Westfalen fast verdoppelt - auf 81 Millionen Euro. Das ist eine Zahl, die aufhorchen lässt. Die andere Statistik, die markant ist: Die Zahl der Straftaten, die über das Internet oder mit Hilfe eines Computer begangen werden, ist um zwölf Prozent auf fast 58.000 gestiegen. Die Kurve zeigt schon seit Jahren immer weiter nach oben.

Cyberkriminalität: Viele Straftaten werden nicht gemeldet

Die Polizei in NRW spricht gerade in diesem Kriminalitätsbereich von einem großen Dunkelfeld. Viele Fälle würden gar nicht erst gemeldet. Bei den Entwicklungen muss festgehalten werden, dass das natürlich immer nur Fälle sind, die der Polizei gemeldet wurden. Das Dunkelfeld dürfte größer sein. Viele melden sich nicht, weil sie sich schämen. Das gilt vor allem für Privatleute. Für Unternehmen gilt etwas anderes: Manche Firmen befürchten, dass sie sie gegenüber der Polizei viel zu sensible Daten offenlegen müssen, wenn sie Opfer eines Betrugs geworden sind.

Die Cyberkriminalität erklärt am Symbolbild mit einem Computer, auf dem ein Totenkopf erscheint
Immer häufiger und drastischer werden Menschen online abgezockt.© picture alliance/dpa | Frank Rumpenhorst
Immer häufiger und drastischer werden Menschen online abgezockt.
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Cyberkriminalität: Kaum Täter können dingfest gemacht werden

Viel zu häufig kommen die Täter im Netz davon. Die Aufklärungsquote liegt bei gerade mal rund 16 Prozent. In den meisten Fällen sitzen die Täter im Ausland, hier sinkt die Aufklärungsquote auf 5 Prozent. Die Chancen, Täter zu erwischen, stehen nicht gut. Die Polizei rät deshalb: Bei verdächtigen E-Mails lieber zweimal prüfen, ob man darauf antworten möchte. Wichtig ist auch, regelmäßig die Passwörter ändern und möglicherweise auf sogenannte Passkeys zu setzen.

Autoren: Joachim Schultheis & José Narciandi

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