Neue Studie: Junge Menschen misstrauen der Politik

Das Vertrauen in die Politik in Deutschland bröckelt immer mehr. Dazu kommt die Bertelsmann-Stiftung in einer neuen Studie. Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick.


Blick auf den Bundesadler im Plenum des Bundestags
© picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Wenn man in der Welt was verändern und bewirken möchte, geht man in die Politik. Denkste: Viele junge Menschen glauben nicht daran, dass sich politischer Einsatz lohnt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung. Repräsentativ wurden mehr als 2.500 Menschen im Alter zwischen 16 und 30 Jahren befragt. Kernergebnis: Nur knapp jeder Fünfte glaubt daran, dass es einen Unterschied macht, sich persönlich für ein bestimmtes Thema einzusetzen. 38 Prozent der Befragten geben an, der Politik zu misstrauen, ein weiteres Drittel stimmt dieser Aussage teilweise zu. Die Hälfte der Befragten sieht, abgesehen von Wahlen, nicht genug Beteiligungsmöglichkeiten. Nicht einmal jeder Zehnte glaubt, dass die Parteien offen für die Ideen junger Menschen sind. Und nur 8 Prozent denken, dass die Politik die Sorgen junger Menschen wirklich ernst nimmt.

Frust spielt eine große Rolle

Es ist vor allem Frust, der eine Rolle spielt. Die Umfrage zeigt nämlich, dass junge Menschen an gesellschaftlichen und politischen Themen grundsätzlich interessiert sind. Fast zwei Drittel schauen sich gesellschaftspolitische Themen genau an. Zum Beispiel bei den Themen Krieg und Frieden, Gesundheit, Inflation oder Bildung. Die Experten der Bertelsmann-Stiftung sagen, dass es nötig wäre, dass die Politik die Meinung junger Menschen stärker einbindet. Denn es gäbe ein großes Interesse aber eben wenig Hoffnung, dass sich der Einsatz lohnt und dass die Argumente überhaupt gehört werden.

Autor: José Narciandi

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